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Akademie für Verkehrssicherheit e.V.
Besser mit Licht


Bonn.
 (AVS) Sehen und gesehen werden: im Straßenverkehr wird das mitunter zur Überlebensfrage. Darauf weist der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) hin.

Zahlreiche Unfälle ereignen sich, weil Verkehrsteilnehmer übersehen oder zu spät erkannt werden. Dunkle Kleidung bei Fußgängern und Radfahrern und dunkle Fahrzeugfarben tragen nicht zur guten Sichtbarkeit bei. Herannahende Zweiradfahrer werden häufig in ihrer Geschwindigkeit unterschätzt. Zudem können sie leicht verdeckt werden: Mitunter genügt dazu bereits ein ungünstig platzierter Laternenpfahl oder die A-Säule des Pkw. Umso wichtiger ist es für Autofahrer, sich an Kreuzungen, Einmündungen sowie Grundstückseinfahrten und -ausfahrten zu vergewissern, ob die Bahn auch wirklich frei ist.

Auch bei gutem Wetter können wechselnde Beleuchtung und Schattenwurf, zum Beispiel von Bäumen am Straßenrand, zu gefährlichen Fehleinschätzungen führen. Autos mit eingeschaltetem Licht sind in solchen Situationen erheblich besser zu erkennen. Der Bundesverkehrsminister hat deutschen Autofahrern schon im Jahr 2005 empfohlen, tagsüber freiwillig mit Abblendlicht zu fahren. Die Polizei hat in einigen Bundesländern ihre Bediensteten angewiesen, auch tagsüber das Licht an den Streifenwagen einzuschalten. Fahrzeuge mit Tagfahrlicht werden auch bei Sonnenschein schneller wahrgenommen. Der DVR tritt für diese Maßnahme ein, mit der sich viele Unfälle verhindern ließen. Schätzungen zufolge könnten in Europa mit dem Fahrlicht am Tage über 5.000 Menschenleben gerettet werden.

Was könnte gegen das Tagfahrlicht sprechen? Vorbehalte gibt es wegen des leicht erhöhten Kraftstoffverbrauchs, den das eingeschaltete Licht verursacht, und der damit verbundenen Umweltbelastung. Eine Lösung liegt in den neu entwickelten Tagfahrleuchten mit LED-Technik. Diese benötigen weniger Energie als das Abblendlicht, außerdem werden sie nicht mit zusätzlichen Verbrauchern wie Kennzeichen- und Instrumentenbeleuchtung zusammengeschaltet. Sicherheitsbewusste Käufer von Neuwagen sollten auf dieses Ausstattungsmerkmal achten.

Testphasen mit Tagfahrlicht in Niedersachen und auf Rügen haben gezeigt, dass „mit Licht“ die Zahl der Unfälle auch bei uns zurückgeht. Eine Untersuchung des niederländischen Instituts für Straßenverkehrssicherheit (SWOV) rechnet damit, dass es auf Europas Straßen jährlich 1,9 Millionen weniger Unfälle, 155.000 weniger Verletzte und 5.500 weniger Verkehrstote geben würde, wenn in den Ländern der EU Tagfahrlicht Pflicht wäre.

Nach einer im Jahr 2005 erhobenen Studie fühlt sich jeder zweite Autofahrer sicherer, wenn er tagsüber mit Licht fährt. Umfragen deutscher Auto-Magazine vom Herbst 2007 zeigen eine klare Tendenz: 58 beziehungsweise 54 Prozent der Befragten äußerten sich bei den Umfragen pro Tagfahrlicht. Mehr als ein Viertel der Deutschen fährt tagsüber schon mit Licht.

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